Label To Watch: Louis Poulsen – Leuchtenklassiker aus Skandinavien

Label To Watch: Louis Poulsen – Leuchtenklassiker aus Skandinavien

Label To Watch: Louis Poulsen – Leuchtenklassiker aus Skandinavien 3123 1632 SEBASTIANS VIEW

Ich entschied mich Mitte Januar gegen die parallel stattfindende Fashion Week in Berlin, um nach neuem Input für meine bevorstehende Wohnzimmerrenovierung auf der imm Ausschau zu halten. Mit halb-garen Ideen und auf der Suche nach Inspirationen durchforstete ich die internationale Möbelmesse, um meine persönlichen Traumstücke ausfindig zu machen. Bei der Flut an Eindrücken und interessanten Gesprächen mit den Ausstellern, zog vor allem ein Label meine Aufmerksamkeit auf sich. Reduziert und minimalistisch, modern und trotzdem mit einem Hauch Vintage passen die Lampen von Louis Poulsen zu jedem Einrichtungsstil.

Seine Modelle kommen ohne schnörkelige Verzierungen oder modische Auffälligkeiten aus. Die Formen sind schlicht, das Design ist geradlinig und klar. Dennoch versprühen die Lampen einen gewissen Luxus bei gleichzeitiger Coolness – somit die perfekte Mischung für mich!

Dank meiner Entscheidung die Fashion Week zu schwänzen, konnte ich letztendlich nicht nur meinem Wohnzimmer einen neuen Look verpassen – nein, es sind auch drei Leuchten-Highlights von Louis Poulsen bei mir eingezogen. Aus diesem Grund möchte ich euch das skandinavische Design-Label etwas genauer vorstellen.

Gegründet im Jahre 1874, zunächst als Weinhandlung und später als Elektronikartikelhandlung, folgte 1924 die entscheidende Zusammenarbeit zwischen Louis Poulsen und dem Designer Poul Henningsen. Auf einer Weltausstellung des Kunstgewerbes und Industriedesigns in Paris war Henningsen einer der Gewinner im Kreativwettbewerb und beeindruckte Louis Poulsen mit seinen einzigartigen Ideen. Dies war nicht nur der Beginn einer äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit, sondern auch die Geburtsstunde legendärer Lampenklassiker. Ende der 1920er kam die erste Wohnraumleute auf den Markt. Es war ein Vorgänger-Modell der weltberühmten PH5, die erstmalig für behagliches sowie blendfreies Licht sorgte. Dies war bis dato revolutionär. Heute wahrscheinlich unvorstellbar, galten Lampen damals lediglich als funktionale Gegenstände. Damit setzte Louis Poulsen neue Maßstäbe. Das Licht wurde von ihm so geformt, dass es Wohnräume perfekt in Szene setzte. Mit der Maxime „form follows function“ bestechen die Produkte damals so wie heute durch ein ästhetisches und zeitloses Design und sind so konzipiert, dass sie den Rhythmus des natürlichen Lichts widerspiegeln und unterstützen. Heute gilt Louis Poulsen als einer der innovativsten Anbieter für Lichtlösungen weltweit. Seine Modelle sind absolute Design-Klassiker und Liebhaberstücke. Auch nach über einem halben Jahrhundert sind die Leuchten innovativ, wirken klassisch und modern zugleich. Kenner bemerken sofort, wenn es sich um ein Modell des dänischen Labels handelt.

Was mich angeht, ich bin nun stolzer Besitzer der AJ, YUH und PANTHELLA Leuchte.

Die AJ ist ein absoluter Klassiker und auf die Zusammenarbeit mit Designikone Arne Jacobsen zurückzuführen. Viele von euch kennen Arne Jacobsen sicherlich von seinen erfolgreichen Stuhlserien „Egg“ und „Swan“. Als Tisch-, Steh- und Wandleuchte erhältlich, habe ich mich für die Steh-Variante entschieden. Mit ihren aus zwei geometrischen Formen zusammensetzten Schirm, bündelt die AJ Leuchte das Licht genau auf die Stelle, an der es gebraucht wird. Das macht sie für mich zur perfekten Arbeits- und Leseleuchte neben der Couch oder den Sesseln.  Übrigens: Wer einmal in die Welt von Louis Poulsen eintauchen will, sollte auf jeden Fall mal nach Kopenhagen reisen. Hier trifft man nicht nur unglaublich gut gestylte und entspannte Leute, die Stadt ist einfach ein Muss für Liebhaber des nordischen Designs. Ich empfehle euch daher eine Nacht im Radisson Blu Royal Hotel. Denn die AJ Lampe entwarf Arne Jacobsen 1957 für das SAS Royal Hotel in Kopenhagen (heute das Radisson Blu Royal Hotel). Die AJ Tisch-, Steh- und Wandleuchten waren integrierter Bestandteil des Designkonzepts, das sich bis heute durch das komplette Hotel zieht.

Inspiriert von der AJ, ist die YUH erst seit 2017 auf dem Markt. Hinter dem Design stecken Stine Gam und Enrico Fratesi, welches als eines der mitreißendsten Design-Duos unserer Zeit gilt. Das Besondere an der Leuchte ist ihre Flexibilität, wodurch sie sich in verschiedene Richtungen bewegen lässt. Mit Neigung, Rotation und Höhenverstellung lässt sich der Schirm individuell auf meine Bedürfnisse einstellen und spendet somit ein behagliches Licht und bietet zudem einen garantierten Blickfang in meinem Wohnzimmer.

Die Panthella, die es seit neuestem in Chrom Optik gibt, hat es sich auf meinem Sideboard gemütlich gemacht. Die pilzförmige Tischleuchte wurde 1971 von Verner Panton entworfen und spendet direktes sowie indirektes Licht. Sie sorgt nicht nur für eine faszinierende Raumatmosphäre, sondern reiht sich auch super in das restliche Design-Konzept meiner Wohnung ein.

Ganz oben auf meiner Wunschliste, aber leider noch nicht in meinem stolzen Besitz ist die PH5. Seit ihrer Markteinführung im Jahre 1958 gilt sie bis heute als unangefochtener Leuchten-Klassiker und Ikone des dänischen Designs. Dank ihres berühmten Dreischirmystems kann man aus keinem Blickwinkel vom direkten Licht der Leuchte geblendet werden. Das Design ist durch ein Zusammenspiel von Licht und Schatten, Struktur und Spiegelung definiert und erschafft somit eine einzigartige Atmosphäre im Raum. Diese Lampe ist so beliebt, dass sie seit Generationen endlose Esstische auf der ganzen Welt erleuchtet und hoffentlich bald auch meinen.

Mein persönliches Fazit: Interieur-Fans, die auf der Suche nach einem Lifetime-Investment sind, kann ich Louis Poulsen nur wärmstens ans Herz legen. Mit seinen Design-Highlights beweist man definitiv ein stilsicheres Händchen. Neben den von mir vorgestellten Leuchten, umfasst das Portfolio eine große Menge an weiteren zeitlosen Leuchten, die allesamt in puncto Funktion, Komfort und Ambiente überzeugen.